Leashes – sinnvoll oder mühsam?

Jun 15, 2023 | Wingen

Im folgenden Beitrag klären wir zuerst die Sinnhaftigkeit einer Leash beim Wingsurfen und widmen uns danach den verschiedenen Leash-Arten (Hand, Hüft, Bein). Außerdem erfährst du den Unterschied zwischen “coiled”, “straight” und “bungee” und bekommst eine Hilfestellung für die Berechnung der richtigen Länge.

Leashes und Wassersport

Vor allem, wenn man aus dem Windsurfbereich kommt, hat man mit Leashes eher wenig am Hut. Das Rigg ist fest mit dem Board verbunden und sogar bei einem Sturz muss man – in den meisten Fällen – höchstens das Komplettpaket wieder finden.

Speziell aber beim Wellenreiten und auch SUPen am Meer ist eine Leash, mit der man mit seinem Board verbunden ist, mehr als hilfreich. Nach einem Sturz bei starkem Wellengang ist man froh, das Board in seiner Nähe zu wissen.

Wingsurfen – Wieviele Leashes und wofür?

Der Wing

Auch beim Wingsurfen ist die Leash Gold wert. Der ultra leichte Wing kann sich durch eine Böe, nach einem Sturz, leicht verselbstständigen und landet oft viele Meter weit weg im Wasser. Je nach Spot und Frequenz am Wasser löst das Szenario Chaos aus, und den Ausreißer wieder einzufangen wird zu einer Challange. Deshalb wird von den meisten Herstellern schon die passende Leash zum Wing mitgeliefert.

Das Board

Ob du auch dein Wingboard mit einer Leash sichern willst, ist Geschmackssache. Am Meer bei starkem Seegang und hohen Wellen ist es sicher sinnvoll, da Wellen und Strömungen dein Board schnell abtreiben lassen.

Auf Seen und stehenden Gewässern, vor allem bei Leichtwind, kann man auf die Boardleash aber auch verzichten. Die Entfernung zum Board kann man zur Not auch schwimmend (oder gehend – je nach See und Wasserstand) zurücklegen.

Handleash – Hüftleash – Beinleash

Um Wing und Board per Leash an sich zu binden gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der Wing wird wahlweise an Handgelenk oder Hüfte (am Trapezgurt) befestigt, das Board am Bein oder Hüftgurt.

Handleash (Wing)

Die Handleash wird von den meisten Herstellern zum Wing mitgeliefert. Sie ist unerlässlich, damit der Wing bei einem Sturz, oder einer Böe nicht verloren geht.

Die Befestigungslasche am einen Ende wird direkt am Wing befestigt, die weiche Neopren-Manschette, am anderen Ende der Leash, wird um das Handgelenk geklettet.

Hüftleash (Wing/Board)

Mit der Hüftleash kann man entweder Wing oder Board am Körper befestigen. Dafür benötigt man einen eigenen Wing-Gurt, ein Hüftgurt mit Schnellverschluss. Dadurch hat man Arme/Beine frei und somit mehr Bewegungsfreiheit.

Beinleash (Board)

Manche verzichten bei weniger Wind und Flachwasser (am See) auf die Beinleash. Das Board ist unter diesen Bedingungen leichter wieder zu erwischen. Am Meer, in der Welle und bei starkem Wind ist die Beinleash fürs Board aber unerlässlich.

Die Befestigungslasche am einen Ende wird direkt am Board befestigt, die weiche Neopren-Manschette am anderen Ende der Leash wird um das Fußgelenk oder die Wade geklettet.

Kabelsalat

Und wie ist das mit dem Verheddern?

Natürlich ist alles am Anfang ungewohnt und bedarf ein bisschen Übung. Den Dreh hast du aber schnell heraus und mit der Wahl der richtigen Leash wird sie dir beim Wingen kaum noch auffallen.

Coiled – Straight – Bunjee

Leashes kommen in verschiedenen Ausführungen und Längen.

Coiled

Eine coiled Leash ist eine spiralförmige Leash, die sich bei Bedarf dehnt. Durch die Spiralform ist die Länge der Leash im ungedehnten Zustand viel kürzer. Coiled Leashes kann man für den Wing, als auch fürs Board verwenden.

Straight Leash/Surf Leash

Diese Leash besteht aus einem langen, geraden Seil, das meist kunststoffummantelt ist. Sie ist nicht dehnbar.

Willst du eine Straight Leash für dein Board verwenden, achte darauf, dass die Leash nicht zu lange ausfällt.

Bungee Leash

Die zum Wing mitgelieferten Leashes sind oft sogenannte “Bungee Leashes”, das bedeutet sie sind kürzer aber dehnbar und bestehen meist aus einem breiterem, robusten Gurtmaterial mit elastischem Kern.

Länge

Bis du die für dich richtige Leash mit der für dich passenden Länge gefunden hast, kannst du dich an ein paar grobe Anhaltspunkte halten.

Wing

Du solltest die Flügelspitzen des Wings umrunden können. Das bedeutet, die Länge der Leash muss in etwa der halben Spannweite des Wings entsprechen.

Als kleine Eselsbrücke gilt für die meistens Wings:

Fläche des Wings in m2 = Länge der Wingleash in Fuß

z.B.: 5,5 m² Wing = 5,5′ (= 152 cm) Leash

Board

Unsere Erfahrung nach ist eine Leashlänge von 8′ (=244 cm) im gedehnten Zustand (bei coiled und bunjee) genau passend.

Wenn du sehr groß bist oder vor hast, auf hohen Wellen zu foilen, darfs auch gern ein bisschen länger sein.

Fazit

Du wirst schnell merken, welche Leash dir mehr liegt und wo dich die Befestigung am Körper am Wenigsten stört. Am Anfang ist Ausprobieren gefragt. Das “angebundene” Gefühl verschwindet schnell und spätestens beim ersten Sturz wirst du sie lieben.

Viele Wingsurfer verwenden für den Wing eine coiled oder Bungee Leash und für die Sicherung vom Board die Straight Leash, die am Bein oder am Hüftgurt befestigt wird. Die Gefahr, dass das Board nach einem Sturz zu dir zurückschleudert, ist bei einer Surf Leash viel geringer. Man gewöhnt sich doch leichter an das bisschen mehr an Schnur als an die blauen Flecken.


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